G*B*A*D 2011

Hier seht ihr das Programm vom letzen Jahr:

Still not lovin‘ „Herrentag“
Konzert und Party statt Rumgemacker
Sookee aka Quing of Berlin versteht Rap als Mittel der Kommunikation und nicht als selbstdarstellerisches Rumgepose. Ihre Texte setzen sich kritisch mit aktuellen Herrschaftsverhältnissen und Geschlechterrollenvorstellungen auseinander. Ihre Botschaft: Jede_r kann Quing sein! Supportet wird sie dabei von Refpolk (Schlagzeiln). Außerdem erwarten euch TAPETE und Crying Wölf, die unter anderem zusammen mit Sookee den grandiosen Brustmuskeldance erfanden, aber auch allein und zu zweit knallharte Messages auf fette Beats bzw. rhythmische Gitarrentöne packen.
Donnerstag, 2.6. IKuWo 21 Uhr
5€ +Spende
mehr Infos unter:
Sookee (polit-Rap) www.sookee.de
TAPETE (Rap, Chanson, Punk) www.tapeteberlin.de
Crying Wölf (Caos Country) www.facebook.com/cryingwoelf
Refpolk (polit-Rap, Schlagzeiln) www.facebook.com/Refpolk

„Schwule Rapper, es wird Zeit, dass wir Tacheles sprechen…“ – Männlichkeitsentwürfen und (Hetero-)Sexismus im deutschsprachigen Rap.
Vortrag von Sokee und Refpolk (Schlagzeiln)
Der Input gibt einen Einblick in die Entstehung, Potentiale und problematischen Aspekte von Rap. Aufbauend auf Theorien zur Konstruktion von Geschlecht und aus der kritischen Männerforschung wird der Zusammenhang von Männlichkeitsentwürfen und (hetero-)sexistischen Images und Performances im deutschsprachigen Rap thematisiert. Hierbei geht der Input vor allem auf sprachliche Mechanismen ein, diskutiert die Verquickung von Gewalt und Sexualisierung und setzt sich mit dem Aspekt der Mehrdeutigkeit auseinander: Wie sind Männlichkeitsvorstellungen und (hetero-)sexistische Lines in Rap-Texten einzuordnen? Lassen sie sich alle eins zu eins übersetzen oder handelt es sich um bloße Ironie? Welche Rolle spielen hier rassistische Diskurse der Mehrheitsgesellschaft? Abschließend geht es um den Umgang mit den angesprochenen Rappern (es sind ausschließlich Männer) in der medialen Öffentlichkeit und um die Frage, wie auf die genannten Phänomene reagiert werden kann.
Donnerstag, 2.6. IKuWo 18 Uhr

Theorie-Workshop
Welche Theorien und Ideen zu Gender, Geschlechterrollen, Feminismus, queer politics und Antisexismus bestimmen den aktuellen Diskurs und wie können wir diesen mitgestalten? Wir wollen zusammen mit euch zentrale Begriffe herausarbeiten, neue Themenbereiche ergründen, uns Wissen aneignen, Wissen erweitern, Texte schreiben und vor allem diskutieren. Ziel ist es als Resultat des Workshops einen Reader zusammenzustellen, um unsere Überlegungen auch anderen zugänglich machen zu können.
Erstes Treffen Donnerstag, 2.6., 14 Uhr IKuWo

Selbstbehauptungsworkshop für FLT*
Alle Nicht-“Männer“ können in diesem Workshop schlagkräftige Argumente, Selbstbehauptungsstrategien und Selbstverteidigungstechniken mit Krav-Maga-Elementen erlernen, um selbstbewusster agieren und reagieren zu können, wenn es nötig wird. Der Workshop geht über zwei Tage, um viel lernen zu können und Neues zu festigen. Also: Sportzeug nicht vergessen und gerne auch Schutzmaterial mitbringen.
Donnerstag, 2.6. und Freitag, 3.6. IKuWo 12-16 Uhr

Workshop Nähen für „Jungs“
„Jungs“ und „Mädchen“ werden von Geburt an verschiedene Eigenschaften (lieb vs. durchsetzungsfähig), optische Merkmale (lange vs. kurze Haare) und Interessengebiete (Puppen vs. Autos) zugeschrieben. Dass diese „Unterschiede“ konstruiert sind und durch Sozialisation aufrecht erhalten werden, ist in der Forschung mehrfach gezeigt worden. Dieser Workshop ist für alle „männlich“-Sozialisierten, die schon immer mal mit der Nähmaschine losrattern wollten, um coole Teile selbst herzustellen.
Freitag, 3.6. KABUTZE, offene Nähwerkstatt (Loefflerstraße 44a), 12-17 Uhr

Workshop: Subversive Streetart
Wie können wir unsere Kritik an Geschlechterrollenzuweisung, Homophobie und Sexismus künstlerisch umsetzen und in die Öffentlichkeit tragen? In diesem Workshop geht es neben allgemeinen Infos zu Hintergründen, Materialien und Möglichkeiten der Streetart, darum praktisch zu werden und Neues auszuprobieren, um kreative Ausdrucksmöglichkeiten für politische Themen zu finden.
Freitag, 3.6. IKuWo 12 Uhr

„Geschlecht: Wider die Natürlichkeit“
Lesung und Vortrag zum Buch von Heinz-Jürgen Voß (Dr. phil., Dipl.-Biol., lehrt an div. Universitäten zu Geschlecht und Biologie, Forschungsschwerpunkte: biologische Geschlechtertheorien, Queer Theory, Queer Politics)
Heinz-Jürgen Voß kehrt mit neuem Buch nach Greifswald zurück. Darin wird deutlich: Es gibt keine natürliche Instanz, weder Gott noch die Biologie, die den Mensch in ein Geschlechtermodell drängt. Aktuelle Ergebnisse der Biologie werden anschaulich aufbereitet, und selbst sie weisen in Richtung vieler Geschlechter. Der Mensch selbst soll in den Mittelpunkt gerückt und nicht die Kategorie „Geschlecht“ fetischisiert werden. Ein garantiert Diskussionen aufwirbelnder Vortrag, in dem auch gesellschaftskritische Forderungen in Anschluss an Karl Marx ihren Platz finden.
Freitag, 3.6. IKuWo 20:30 Uhr

Anschließend seid ihr herzlich zum gemütlichen Filmeabend mit einer Auswahl an thematisch passender Belletristik eingeladen!

Workshop: Schweißen
Wir wollen in kleinen Workshops eine Einführung in die Bearbeitung von Metall geben. Mit Hilfe von Flex und Schweißgerät stellen wir ein Gemeinschaftskunstwerk her. Das alles, um zu zeigen, dass wirklich jede_r schweißen kann und um einen Einblick zu geben, in das immer noch sehr von Männern dominierte Handwerk des/der Schlosser_in.
Samstag, 4.6. & Sonntag, 5.6. 12-14 Uhr Schweißen für FLT*
Samstag, 4.6. & Sonntag, 5.6. 15-17 Uhr offen für jede_n
IKuWo-Hof

DJane-Workshop mit Hanna (FLT*)
In diesem Workshop bekommt ihr die Gelegenheit mit professionellem DJ_ane-Equipmenent zu experimentieren. Dazu erhaltet ihr eine Einführung in die DJ_ane-Technik, lernt wie mensch mit Plattenspielern und Mischpult umgeht und könnt euch in Mixtechniken wie beatmatching, equalizing und anderen Methoden ausprobieren. Dazu stehen Übungsplatten mit elektronischer Musik zur Verfügung. Eigene Platten könnt ihr natürlich auch gern mitbringen.
Samstag, 4.6. 12-16 Uhr IKuWo

Genderbender-Glitzergeballer
Mit S.U.P.A. und Frau_bruch und den DJanes von morgen!
Diese 90ies Chart-Art-Partey zieht euch die Hosen und Röcke aus und lässt euch in normophober Manier in neuem Glanze erstrahlen. Bend your gender and fuck the norm! Lasst uns zusammen mit gängigen Klischees brechen und dancen bis zum Morgengrauen. Crazy dressups erwünscht.
Samstag, 4.6. IKuWo ab 22 Uhr
3€+Spende

Sonntagsbrunch
Um die Genderbender Action Days Revue passieren und entspannt ausklingen zu lassen bzw. um Diskussionen fortzuführen und anzuheizen, laden wir euch zum lecker veganen Brunch ein.
Sonntag, 5.6. IKuWo 12:30 Uhr

Frauenzimmer
Doku & Gespräch mit einer Protagonistin
Drei Persönlichkeiten, drei Lebensgeschichten, drei Motive. Der Film von Saara Aila Waasner dokumentiert auf charmante Weise den selbstgewählten Lebensentwurf dreier Damen, die sich erst im Alter für die Tätigkeit im ältesten Gewerbe der Welt entschieden. Der 2010 auf der Berlinale vorgestellte Dokumentarfilm legt dabei keinen Wert auf voyeuristische Bedürfnisbefriedigung, sondern thematisiert neben sexueller Selbstbestimmung und Emanzipation auch ganz grundlegende Themen, den Alltag und das Älter-Werden.
Sonntag, 5.6. IKuWo
Beginn 20:30 Uhr

FLT* steht für Frauen, Lesben, Transgender und Alle die sich keiner der gängigen Geschlechterkategorien zuordnen können oder wollen.